Wie reizend! Wenn dein Pferd Stauballergie hat
Allergien sind Überempfindlichkeitsreaktionen des Organismus, die sich in verschiedenen Krankheitserscheinungen äußern. Dabei lösen an sich unbedenkliche Stoffe, gegen die der Organismus allergisch ist, eine heftige immunologische Reaktion aus. Vor allem manche Pilzsporen aus Heu und Stroh werden als Auslöser allergischer Reaktionen angesehen. Schimmelpilze treten gehäuft in hygienisch bedenklichen Futtermitteln auf und fühlen sich in feuchtwarmem Milieu besonders wohl. Stallmief mit hoher Luftfeuchtigkeit begünstigt ihre Vermehrung. Unter Umständen verpilzt daher ursprünglich einwandfreies Heu und Stroh unter ungüstigen Voraussetzungen im Stall. Selbst in qualitativ hochwertigem Heu befinden sich ausreichend Schimmelpilzsporen, die bei entsprechend sensibilisierten Pferden Hustenattacken auslösen. Beim Misten und Einstreuen steigt der Staubgehalt im Stall zudem regelmäßig an und reizt die empfindlichen Atemwege der Pferde.
Wichtige Stallhygiene
Pferde mit langwierigen Atemwegserkrankungen stellen noch höhere Anforderungen an die Atemluftqualität als gesunde Artgenossen.
Um allergische Pferde nicht unnötig zu belasten, muss die Qualität des Heus regelmäßig sorgfältig geprüft werden. Einwandfreie hygienische Lagerbedingungen sind Voraussetzung, um Pferde nicht vermehrt mit Pilztoxinen zu belasten, die oft über Milbenkot eingeschleppt werden.
Ideal ist es, wenn sich die Pferde während der Zeit des Mistens nicht im Stall aufhalten. Die Sporenbelastung ist noch bis zu einer halben Stunde nach dem Einstreuen hoch. Ist das in der Praxis nicht immer möglich, lässt sich Staub zumindest während des Fegens durch vorheriges Anfeuchten der Stallgasse binden.
Notwendige Haltungsverbesserungen
Für chronisch hustende, allergische Pferde sind konsequente Haltungsverbesserungen ein Muss. Das Ziel: Ihre Umgebung so staubarm wie möglich zu halten. Den Pferden kommt Weidegang bzw. die Unterbringung in einem Offenstall entgegen. Schon die Umstellung in eine Außen- oder Paddockbox bedeutet eine Verbesserung der Lebensqualität.
Ist die Allergie besonders stark ausgeprägt, sollte die Stroheinstreu wohl oder übel durch Sägespäne ersetzt werden. Als Konsequenz muss die Raufutterration allerdings größer ausfallen. Für Pferde, die unter chronischen Atemwegsproblemen leiden, ist ein hochwertiger Raufutterersatz oder -zusatz, eine wichtige Komponente in der Futterration.